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Vitamin D supplementieren oder nicht supplementieren – das ist hier die Frage...



Die Rolle von Vitamin D und die oft unterschätzte Bedeutung, einen gesunden Vitamin-D-Spiegel zu halten, wird seit vielen Jahren diskutiert. In den letzten Jahren und durch schwere virale Infektionen hat das Thema jedoch mehr Aufmerksamkeit erhalten.Wir kennen wahrscheinlich alle mehr oder weniger die offensichtlichen Vorteile eines gesunden Vitamin-D-Spiegels, wie zum Beispiel:


Knochen- und Muskelgesundheit: Vitamin D ist essenziell für die Calciumaufnahme, stärkt die Knochen und reduziert das Risiko von Erkrankungen wie Osteoporose und Frakturen. Es unterstützt auch die Muskelfunktion, was das Gleichgewicht verbessert und insbesondere bei älteren Menschen das Risiko von Stürzen verringert.


Immunsystem: Vitamin D hilft, Immunreaktionen zu regulieren, reduziert Entzündungen und das Risiko für Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose und rheumatoide Arthritis. Es kann auch die Wahrscheinlichkeit von Atemwegsinfektionen verringern, insbesondere bei Menschen mit einem Mangel.



Psychische Gesundheit und Kognition: Niedrige Vitamin-D-Spiegel wurden mit saisonaler Depression (SAD) und kognitivem Abbau in Verbindung gebracht. Eine Supplementierung könnte Stimmungsschwankungen in den dunkleren Monaten lindern.



Vitamin D – mehr als nur ein Vitamin


Vitamin D ist eigentlich kein klassisches Vitamin, sondern wirkt im Körper eher wie ein Hormon. Es beeinflusst viele Prozesse im Körper, und ein Mangel scheint die Türen für viele akute und chronische Gesundheitsprobleme zu öffnen, wie:

  • Akute und chronische Atemwegsinfektionen

  • Hormonelle Dysbalancen

  • Osteoporose

  • Insulinresistenz

  • Diabetes

  • Metabolisches Syndrom

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Schwangerschaftsdiabetes und Glukoseintoleranz


Studien haben gezeigt, dass ein Vitamin-D-Mangel proinflammatorische Zytokine im Immunsystem aktiviert, während bei Patienten mit hohen Vitamin-D-Spiegeln antientzündliche Zytokine aktiviert werden. Das bedeutet, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel das Immunsystem in den Entzündungsmodus versetzen kann, was vermutlich – neben anderen Faktoren – die Schwere von Virusinfektionen begünstigt.


Hormonelle Dysbalance – nicht nur bei Frauen


Entzündungen sind nicht nur ein Problem für die Immunantwort, sondern betreffen auch andere Bereiche des Körpers, z. B. das Hormonsystem. Eine hormonelle Dysbalance, die Symptome verursacht, hat immer eine zugrunde liegende Ursache (ja, auch in der Perimenopause und Menopause!). Ein Vitamin-D-Mangel ist eine davon.

Vitamin D ist entscheidend für die Regulierung des Menstruationszyklus durch seinen Einfluss auf Östrogen. Es scheint auch, dass Vitamin D die Hypophyse beeinflusst – eine Hormondrüse im Gehirn, die unter anderem die Schilddrüse und die Eierstöcke stimuliert. Dies spielt nicht nur eine Rolle bei Menstruationsstörungen (wie dem polyzystischen Ovarialsyndrom) und der weiblichen Fruchtbarkeit, sondern auch bei der männlichen reproduktiven Gesundheit.


Wie erreiche ich einen gesunden Vitamin-D-Spiegel?


Zunächst müssen wir die natürlichen Quellen von Vitamin D verstehen. Die Hauptquelle ist Sonnenlicht, das auf die Haut scheint und dem Körper ermöglicht, Vitamin D zu produzieren. Leider gibt es einige Faktoren, die diesen Prozess negativ beeinflussen:


PROBLEM: Bekleidung oder Sonnencreme – Je mehr Haut bedeckt ist, desto weniger Fläche hat UV-Strahlung, um die Haut zu erreichen. Auch Sonnencremes blockieren die Aufnahme. Zwar kann zu viel Sonne schädlich sein, aber zu wenig schadet ebenfalls.

LÖSUNG: So viel Haut wie möglich für 10 Minuten während der höchsten Sonnenposition (Mittag) unbedeckt lassen, um die benötigte UV-Strahlung aufzunehmen.


PROBLEM: Die Position der Wintersonne – Im Winter steht die Sonne tiefer, wodurch der Einfallswinkel der UV-Strahlen zu klein ist, um ausreichende Absorption zu ermöglichen.

LÖSUNG: Dennoch versuchen, mittags Sonne zu tanken, und sicherstellen, dass die Ernährung Vitamin-D-reiche Lebensmittel enthält oder supplementiert wird.

Ein weiterer Aspekt: Dunkle Haut absorbiert weniger UV-Licht als helle Haut. Menschen mit dunkler Haut haben daher oft einen Vorteil im Hinblick auf Sonnenbrand, aber sie nehmen weniger Vitamin D durch Sonnenexposition auf.

Selbst in Südeuropa mit 300 Sonnentagen im Jahr ist es schwierig, im Winter einen gesunden Vitamin-D-Spiegel aufrechtzuerhalten. Studien zeigen, dass ein Vitamin-D-Mangel ein großes Problem geworden ist, obwohl die Medizin dem leider wenig Aufmerksamkeit schenkt.


Ist Supplementierung die Lösung?


Es gibt viele Kontroversen zu diesem Thema, denn es ist schwierig, eine pauschale Aussage zu treffen – jeder Mensch ist individuell, mit unterschiedlichen Lebensstilen und Umständen.

Ein guter Start ist immer, den Vitamin-D-Spiegel im Blut zu testen. Dies ist eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, Klarheit zu schaffen. Allerdings gibt es ein Problem: Die derzeit empfohlenen Werte, die die meisten Labore als „normal“ angeben, liegen zwischen 30 nmol/l und 150 nmol/l.

Aktuelle wissenschaftliche Richtlinien weisen jedoch darauf hin, dass ein gesunder Vitamin-D-Spiegel zwischen 100–150 nmol/l liegt. Viele Patienten, die mir berichten, dass ihr Arzt gesagt hat, ihr Vitamin-D-Spiegel sei „in Ordnung“, haben Werte von 40 nmol/l oder weniger – und das ist eindeutig ein Mangel.


Was ist die richtige Dosierung?


Wenn du dich für eine Supplementierung entscheidest, musst du wissen, ob du nur eine ausreichende Versorgung sicherstellen oder einen Mangel ausgleichen willst.

Generell wird empfohlen, ein Vitamin-D-Produkt zu wählen, das Vitamin K2 enthält. Dieses sorgt dafür, dass das durch Vitamin D aufgenommene Calcium auch in die Knochen gelangt.

Vitamin D sollte zusammen mit Fetten eingenommen werden, da es fettlöslich ist. Viele Produkte kommen bereits in Ölform. Falls nicht, nehmen Sie es mit etwas Öl oder anderen gesunden Fetten ein.

Konsultiere immer Ihren Arzt oder deine/n Heilpraktiker/in, um die beste Lösung für dich zu finden.


Hast du Fragen zur Vitamin-D-Supplementierung?

Dann schreib mir gerne eine E-Mail an: astrid@osteopathylagos.com


Für diejenigen, die gerne tiefer in dei Materie eintauchen moechten:

  • Martineau AR et al. (2017). Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections. BMJ.

  • Dragomir RE et al. (2024). The Key Role of Vitamin D in Female Reproductive Health. Cureus.

  • Bleizgys A. (2021). Vitamin D Dosing: Basic Principles and a Brief Algorithm. Nutrients.

  • Álvarez-Mercado AI et al. (2023). Vitamin D: Role in chronic and acute diseases. Encyclopedia of Human Nutrition.

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